Einengung des Rückenmarkkanals

Degenerative Erkrankungen

Links ein normal weiter Spinalkanal, rechts mit deutlicher knöcherner Stenosierung.

Links ein normal weiter Spinalkanal, rechts mit deutlicher knöcherner Stenosierung.

Als Spinalkanalstenose wird die Einengung von Nerven im Rückenmarkskanal bezeichnet. Diese entsteht oft aufgrund eines fortgeschrittenen Verschleißes der Bandscheibe mit folgender Instabilität zweier Wirbelkörper, sowie einer verschleißbedingten Verdickung der kleinen Wirbelgelenke (siehe anatomisches Präparat Abbildung 1).

Typischerweise führt dieses Krankheitsbild zu belastungsabhängigen Beinschmerzen sowie einer verkürzten Gehstrecke. Gelegentlich finden sich aber auch Ausfälle von Nervenbahnen (Taubheit oder Kraftverlust) in den Beinen, die sich in Ruhe wieder normalisieren. Auch ein „Schweregefühl“ der Beine, vor allem beim Gehen, sowie ein Gefühl der Unsicherheit sind kennzeichnend für diese Krankheit. All dies meist in Verbindung mit chronischen Rückenschmerzen. Spezielle Untersuchungen, wie zum Beispiel ein MRT oder eine Myelographie, beweisen die Diagnose. Differentialdiagnostisch ist jedoch auch eine gefäßbedingte Ursache abzugrenzen.  Die Therapie richtet sich nach der Ausprägung der Einengung und  nach möglichen Begleiterkrankungen. Falls eine Operation unumgänglich ist, werden die Nerven und das Rückenmark entlastet indem bedrängende Strukturen entfernt werden.

 

Links ein MRT der LWS mit mehreren Stenosierungen (gelbe Pfeile). Rechts nach der Stabilisierungsoperation inklusive der operativen Entlastung der neuronalen Strukturen.

Links ein MRT der LWS mit mehreren Stenosierungen (gelbe Pfeile). Rechts nach der Stabilisierungsoperation inklusive der operativen Entlastung der neuronalen Strukturen.

Bei einer bestehenden Instabilität muss gleichzeitig eine Fixierung der Wirbel erfolgen. Mitunter findet sich eine Einengung des Rückenmarks auch auf mehreren Etagen mit einer verschleissbedingten Fehlstellung der Wirbelsäule, einer sogenannten degenerativen Lumbalskoliose. Bei einer Operation erfolgt neben der Entlastung der Nerven und des Rückenmarks auch eine Begradigung der Fehlstellung.  Kann auf eine Stabilisierung verzichtet werden, wird die Einengung des Spinalkanals minimalinvasiv behoben. Der Hautschnitt ist dabei nur wenige Zentimeter lang und die umgebenden Strukturen werden geschont.