Als Kyphose bezeichnet man die Krümmung der Wirbelsäule nach vorn. Im Bereich der Brustwirbelsäule ist dies normal, wobei man hinsichtlich der Ausprägung viele Normvarianten finden kann. Bei manchen Erkrankungen wie z.B. beim Morbus Bechterew oder beim Morbus Scheuermann kann es jedoch zu einer sogenannten Hyperkyphose kommen, d.h. die Krümmung der Wirbelsäule nach vorn ist zu stark ausgeprägt. Die Folge können Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule sowie Atembeschwerden sein.
Der Morbus Bechterew ist eine Wirbelsäulenerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, die vor allem bei jüngeren männlichen Patienten auftritt. Die zunehmende Einsteifung der Wirbelsäule geht häufig mit einer erheblichen Rundrückenbildung einher. Durch die starke Beugestellung der Brustwirbelsäule ist das Blickfeld mitunter so stark eingeschränkt, dass der Patient seinem Gegenüber nicht mehr in die Augen blicken kann.
Ähnliche Beschwerden kann der Morbus Scheuermann verursachen. Aufgrund von Wachstumsstörungen der Wirbelsäule, kann es hier bei starker Ausprägung zu einer “Buckelbildung" kommen, welche zu einer körperlichen und auch seelischen Belastung für die Betroffenen führen können.
Im Anfangsstadium beider Krankheitsbilder ist eine intensive, die Rückenstreckmuskulatur kräftigende Krankengymnastik erforderlich.
Ist die Fehlstellung der Wirbelsäule stark ausgeprägt bzw. in ihrem Verlauf rasch fortschreitend, kann die operative Aufrichtung der Wirbelsäule notwendig sein. Dabei wird die rigide Wirbelsäule zunächst gelockert, dann aufgerichtet und schließlich mit einem Schrauben-Stab-System aus Titan oder Kobalt-Chrom stabilisiert (s. Abb. 1).