Skoliose

Deformierende Erkrankungen

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Abbildung 1: Dorsale Technik

Die konservative und operative Therapie der Skoliose stellt einen unserer Behandlungsschwerpunkte dar. In einem hochspezialisierten Team aus Ärzten, Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern wird für jeden Patient ein individuelles Behandlungskonzept entwickelt.

Bei der Skoliose handelt es sich um eine dreidimensionale Fehlstellung der Wirbelsäule. Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen, skolios, und bedeutet „krumm“. Meist findet man gegenläufige Krümmungen um die Hauptkrümmung auszugleichen. Es wird zwischen den “idiopathischen” (primären) Skoliosen (80-90% aller Skoliosen), bei denen die Entstehungsursache nicht sicher bekannt ist und sekundären Skoliosen unterschieden, welche Folge einer anderen Erkrankung sind (z.B. Wirbelfehlbildungen, Nerven- und Muskelerkrankungen, Verletzungen, Tumore).

Generell ist der Grad und der Ort der Krümmung, die mögliche Restbeweglichkeit der Wirbelsäule sowie die Ursache der Skoliose für die Art der Therapie entscheidend.

 

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Abbildung 2: Ventrale Technik

Die initiale Behandlung der idiopathischen Skoliose beinhaltet eine spezielle Krankengymnastik und je nach Ausprägung zusätzlich eine Korsettversorgung. Scheitert diese Therapie und nimmt die Skoliose weiter zu, ist ein operatives Vorgehen möglich.

Bei sekundären Skoliosen ist eine Operation meist schon bei geringer Wirbelsäulenverkrümmung sinnvoll und notwendig, da die Fehlstellung der Wirbelsäule bei diesen Patienten ohne Operation in der Regel rasch fortschreitet. Patienten mit einer sekundären Skoliose werden in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum der Charité betreut.
 
 
 
 
 

Lumbalskoliose

Abbildung 3: Beispiel einer degenerativen Lumbalskoliose links vor und rechts nach Operation

Eine Sonderform der Skoliosen stellt die sogenannte degenerative Lumbalskoliose dar, bei der es aufgrund eines jahrelangen Abnutzungsprozesses in der Lendenwirbelsäule zu einer seitlichen Verkrümmung kommt. In der Regel kommt es dabei auch zu weiteren Verschleißerscheinungen wie Bandscheibenschäden, Engen des Spinalkanals und Nervenwurzelreizungen. Betroffene Patienten klagen häufig über stärkste Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in eines oder beide Beine und eine Einschränkung der Gehstrecke. Durch eine Fusionsoperation können diese Beschwerden in vielen Fällen gelindert werden.